Daraufhin küsste er mich nochmals, aber nun mit mehr Hingabe und meine Körpertemperatur stieg nicht mehr allein aufgrund der warmen Mittagssonne – die von Adrian ausgehende Hitze tat das Übrige dazu. 

Ich blickte zum Himmel und schloss leicht meine Augen. In diesem Augenblick fühlte ich mich pudelwohl, aber meine Gedanken befanden sich zu meinem Leidwesen nicht gerade in Urlaubsstimmung. „Wäre nur das gesamte Leben so beschaulich wie eben in diesem Moment“, murmelte ich so vor mich hin. 

„Und was spricht eigentlich dagegen?“

Ich drehte mich zu ihm und starrte regelrecht in seine grünlich schimmernden Augen. Mein Mund konnte oder wollte darauf keine Antwort geben. Wie sollte ich einem Mann erklären, dass er Schuld an meinem neuerlichen Gefühlstumult war, dass er nicht die einzige männliche Person war, mit der ich in letzter Zeit intim war, dass ich seit einigen Wochen nicht genau wusste, ob ich noch fähig war, zwischen einer Partnerschaft, die sich nur auf Sex konzentrierte, und einer tief gehenden Beziehung zu unterscheiden? Es herrschte eine Kraftlosigkeit in mir, die ich nicht zu bezwingen vermochte! Und das I-Tüpfelchen war die morgige Abreise und die damit verbundene, unvermeidliche Trennung von ihm!! 

Adrian stützte sich besorgt auf seine Ellbogen auf und sah abwechselnd zu mir und in die Ferne. „Möchtest du darüber sprechen? Ich bin ein aufmerksamer Zuhörer“, vertraute er mir ruhig an. 

Ich befeuchtete meine Lippen, um sie auf ein Gespräch vorzubereiten, aber es kam nur ein krächzendes „Ach“ heraus. Nein, ich mochte nicht darüber reden! Morgen war sowieso alles wieder vorbei. 

Es war wunderschön, wie sich die Sonne den Weg hinter das Meer suchte, die Abenddämmerung die gesamte Anlage überflutete und die Nacht hereinbrach. Ich zückte meinen Fotoapparat und hielt diese idyllischen Lichtstimmungen würdig fest. Und just in diesem bezauberten Moment sah ich in der Ferne Adrian auftauchen und mein Herz galoppierte wie wild, bis zu dem Augenblick, als ich eine umwerfend schöne Frau an seiner Seite erblickte! Während meine Pumpe kurzfristig aussetzte, musste ich mich an einem Baum anlehnen, um nicht wegzukippen! 

Die beiden steuerten geradewegs auf die Cocktailbar zu. Sie lachten ausgelassen und es schien so, als ob sie ein Liebespaar wären. Adrian hatte den Arm um die Frau gelegt und sie kuschelte sich geschmeidig an ihn. 

Mein Körper versteinerte sich, aber dadurch hörte ich unweigerlich auf zu atmen. ‚Also atme, atme und nochmals atme!‘, befahl ich mir. 

Die Atmung funktionierte wieder – und auch meine Gedanken fanden wieder ihren zugedachten Weg und bescherten meiner Gefühlswelt ein voluminöses Chaos! Meine Unfassbarkeit war immens!! 

Dieser Kerl hatte mir vor zwei Tagen seine aufrichtige Liebe auf den ersten Blick geschworen und heute vergnügt er sich offensichtlich mit einer anderen! 

Jetzt hatte sich auch die Frage erübrigt, warum der Mistkerl von Tauchlehrer sich nicht mehr bei mir gemeldet hatte! 

Enttäuscht, nein wütend, rannte ich in meine Unterkunft und schmiss die Tür zu, dass alles nur so wackelte. Ein Erdbeben konnte es mit Sicherheit auch nicht besser krachen lassen. 

Ich donnerte meine Schuhe gegen die Wand, schleuderte meinen Körper auf das Bett und heulte in das Kopfkissen, bis es feucht war. 

Warum ich das tat, das wusste ich nicht. Vielleicht, weil sich die kurze Zeit mit Adrian so wunderbar angefühlt hatte und jetzt fühlte es sich an, als wäre es falsch gewesen. Irgendwann fiel ich mit verweinten Augen in einen unruhigen Schlaf. 

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Nach „Gefühlscocktail“ Teil 1 der ‚Lilly-Bennett-Reihe‘, habe ich nun mit „Glücksgefühle“ den 2. Teil der Reihe von der lieben Sylvia gelesen. Dabei handelt es sich um eine Liebeskomödie inklusive Romantik, Leidenschaft, Humor, verzwickte Situationen und überraschende Wendungen. Demnächst folgt noch der 3. Teil mit Gefühlsirrwege. Die Autorin legt bei dieser Buchreihe besonderen Wert auf Unterhaltung, Humor und Liebe, um ihre Leser von einem stressigen Alltag auf eine heitere Reise mitzunehmen. Da kann ich nur wieder zustimmen, das hat sie auf alle Fälle geschafft.

Meine Meinung:

Direkt landet man wieder in der Handlung und wie auch beim letzten Mal wieder am Flughafen, wo wir diesmal Lilly nach Tobago begleiten dürfen. Diesen Kurzurlaub hat sie von ihren Eltern zu ihrem Geburtstag spendiert bekommen und sollen sie auch die Strapazen der letzten Wochen vergessen lassen. Wieder kämpft sie mit ihrer Flugangst, jedoch meistert auch das und lernt am Zielort gleich mal Chris kennen. Jedoch entpuppt sich dieser noch ganz anders und wir werden ihn auch so schnell nicht wieder los. Dann gibt es noch den attraktiven Tauchlehrer, der jedoch Lilly mit seiner direkten Art etwas verängstigt und kaum ist sie wieder zu Hause wartet auch schon einer ihrer Exfreunde auf das neue Erwachen einer alten Liaison. Doch hat Lilly nicht aus ihren letzten Turbulenzen dazugelernt? Irgendwie schlittert sie wieder mitten ins Chaos, das ihre Gefühlswelt ordentlich ins schleudern bringt.

Lillian (Lilly) wollte eigentlich aufatmen nach ihren letzten Männerdilemma, jedoch mag sie es auch umgarnt zu werden. Sie weiß wann es nur Spaß ist, aber dennoch sucht sie auch nach der wahren und einzigen Liebe. Doch auch Lilly weiß, dass die am Traumstrand von Tobago eher weniger zu finden ist und es dort um eine schöne Zeit geht. Aber Lilly wäre nicht Lilly, wenn sie nicht auch das Chaos wieder magisch anziehen würde. Doch sie hat auch dazugelernt und sie ist auch noch äußert raffiniert, selbstbewusst und um Ausreden nicht verlegen. Doch durch diesen Strudel verzwickt sie sich nur immer mehr und riskiert dabei ihre wirklich auserkorene Liebe zu verlieren. Doch auch an Konsequenz hat sie dazugewonnen und weiß wann Schluss ist mit dem Spiel und Zeit ist, nur an sich zu denken und lieber auf ein Ende mit Schrecken zu setzten, als andersherum.

Die mitwirkenden Charaktere sind gut gemischt von sehr reizend, sympathisch, liebevoll und charmant, bis rücksichtslos, durchtrieben, selbstverliebt und nachtragend. Aber ohne diese Nebencharaktere wäre es nicht so aufregend, spannend, humorvoll und bunt geworden. Einige davon vergessen wir einfach wieder ganz schnell. Und auch Darla konnte ihre schwierige Lage als beste Freundin aus Teil 1 um Längen wieder gut machen.

Den Schreibstil empfand ich als wunderbar angenehm, voller Charme, gutem Humor, gefühlvoll, voller Emotionen und guter Spannung mit der richtigen Portion voller prickelnder Momente. So liest man liest sich locker, leicht und schmunzelnd von einem zum nächsten Kapitel, die durch unterschiedliche Leselängen führen. Die Handlung wird in der Ich-Perspektive aus Lilly´s Sicht wiedergegeben. Die bildlichen Beschreibungen fand ich sehr ansprechend und auch die kurzen Einblicke über en Urlaubsort fand ich wieder sehr schön. Ab und an fließt leichter österreichischer Dialekt mit ein, der einen gewissen Charme hat.

Das Cover ist bunt, aber ausdrucksstark und es gefällt mir einfach sehr gut. Es passt zur Situation und zu Lilly.

Mein Fazit: Wieder ein wunderbarer amüsanter Roman, der wirklich alles um dich herum ausblenden lässt und zu wahren Glücksgefühlen mitnimmt. Da das Ende etwas geheimnisvoll war, bin ich sehr auf die Fortsetzung gespannt. Klare Leseempfehlung meinerseits und in meinen Augen sogar besser als der Vorgänger.

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